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Interview: Welt TV

    +++Interview+++ Zeitenwende? Wirtschaftswende? Migrationswende? Seit der Zeit der Wiedervereinigung war nicht mehr so viel von „Wende“ die Rede wie gegenwärtig. Damit gehen hohe Erwartungen einher, die von der Union zudem kräftig geschürt wurden. Was hat sie sich dabei gedacht? Glaubte die Union, den Politikwechsel durch das gemeinsame Schuldenpaket mit der SPD von dieser erkaufen zu können? So wird man die Frage des Ex-Fraktionsvorsitzenden Brinkhaus an Merz verstehen dürfen. Ausweislich der Sondierungsrunden und den vorläufigen Koalitionsergebnissen droht man jedoch mit dem Klammerbeutel gepudert zu werden. – So der Einstieg in meine Lagebeurteilung gegenüber Welt TV (hier) im Gespräch mit Fanny Fee Werther und Katja Losch.

    Ja, die SPD hat die Wahlen krachend verloren. Nur werden die Karten in den Verhandlungsrunden neu gemischt. Und hier besitzt sie – auch dank Söder – eine sehr starke Verhandlungsposition. Denn die Alternative zu ihr ist das Scheitern des Kanzlerunternehmens von Friedrich Merz. Dass dieser selbst jedoch sein eigenes Scheitern ins Spiel bringt, offenbart nur seine eigene persönliche Dünnhäutigkeit sowie den Umstand, dass die Nerven bei der Union insgesamt blank liegen. Derzeit wird die Position SPD auch noch dadurch gestärkt, dass die Union erpressbar ist: An Merz klebt das Narrativ der Wählertäuschung, während die SPD mit Pistorius auch noch ein Ass im Ärmel stecken hat. Nur muss Klingbeil den rechten Moment zum Abschluss treffen, um die Enttäuschungen bei den eigenen Mitgliedern und der Wählerschaft zu mildern, die ja nicht nur Esken, sondern auch ihn selbst bettreffen.

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