+++Interview+++ Wie ist das Zusammenwirken von Linkspartei und Union zu beurteilen? Ist ein Ende des Unvereinbarkeitsbeschlusses in Sicht, mit dem die CDU ja nicht nur eine Brandmauer gegen die AfD aufgerichtet hat, sondern eben auch jede strategische Koordinierung mit den Linken ausschließt? Diese Frage stellte David Grzeschik von der Rheinischen Post. Nach meiner Auffassung lässt sich man am Beispiel Thüringen ablesen, zu welchen Verrenkungen eine solche Beschlusslage führen kann. Daher wäre ich nicht überrascht, wenn die CDU einen geeigneten Moment findet, diesen Ausschluss nach links abzuräumen. Der Kollege Wurthmann ist skeptischer. Nicht zu Unrecht, denn die inhaltlichen Differenzen sind selbstredend groß – bis riesig. Aber bereits auf Bundesebene (von Ländern wie Thüringen gar nicht zu reden) ist nicht auszuschließen, dass die Regierungsmehrheit nicht ausreicht – und man sich ggf. auch mit den Linken einigen muss. Und dafür wird ein Preis fällig werden.