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Interview: Radio Bochum

    +++Interview+++ Während man sich in der Republik beim Stichwort „Wahlen“ Gedanken über Sachsen-Anhalt macht, stehen in NRW mittlerweile Kommunalwahlen an. Ein untrügliches Zeichen dafür sind Wahlplakate, die die Landschaft plötzlich von einem Tag auf den nächsten bebildern – und bei Kommunalwahlen typischerweise besonders bunt ausfallen. Über deren Sinn und Zweck hat Radio Bochum mit mir gesprochen und dabei auch eine kleine Auswahl an Plakaten getroffen, die das Stadtbild in Bochum bestimmen, um etwas Farbe und Anschauung in die Sache zu bringen (hier).

    Am konkreten Objekt zeigt sich dann relativ schnell, dass die allgemein bekannten Vorgaben für gelungene Wahlwerbung nicht so einfach umzusetzen sind. Manchmal geht die Sache auch inhaltlich richtig daneben, wie in zwei Fällen der Unabhängigen Wähler-Gemeinschaft (UWG): In dem einen Fall werden die Kosten für das „Haus des Wissens“ als Geldverschwendung angeprangert, in dem anderen die wachsenden Probleme der Müllentsorgung. Zweifellos zwei legitime Themen der Kommunalpolitik. Über den Comic-Stil, den die UWG auf diesen Plakaten verwendet, kann man streiten. Er sorgt jedoch nicht nur für Aufmerksamkeit, sondern für eine eigene und eigenartige Anmutung.

    Plakat-1: OB Eiskirch mit Geldsäcken auf dem Gebäudedach, der bedenkenlos jede Menge von Geldscheinen ausschüttet – eine karikierende Darstellung, bei der es leicht fällt, an eine menschenfeindliche Tradition von Karikaturen erinnert zu werden.

    Plakat-2: Ein weißer Mülldetektiv untersucht einen Müllhaufen, während in nächster Nähe ein nicht-weißer Müllverursacher seinen Unrat auskippt. Die UWG bestreitet den rassistischen Kontext des Plakats und verweist auf ihre „klare Kante gegen Rechts“. Aber wäre es dann nicht sinnvoll, auf rechtsextreme Motive zu verzichten?