+++Interview+++ Die letzten Landtagswahlen im Osten der Republik haben das Koordinatensystem Deutschlands ganz schön durcheinander gebracht. Und in einem Jahr „droht“ Sachsen-Anhalt. Viele innerhalb und außerhalb des CDU-Landesverbandes haben daher Reiner Haseloff gedrängt, weiterzumachen und 2026 noch einmal anzutreten. Ein bekannter und beliebter Ministerpräsident: das hatte sich doch als eine einigermaßen erfolgreiche Strategie zur Abwehr der AfD erwiesen – jedenfalls in Brandenburg und Sachsen. Und nun?
Der Rückzug ist nachvollziehbar, der Generationenwechsel für die CDU sinnvoll. Ob sich aber das Zugpferd Haseloff ersetzen lässt, ist eine offene Frage. Viel Zeit bleibt Schulze nicht, um aus dem Schatten seines Vorgängers herauszutreten. Er wird ohne Amtsbonus antreten (müssen). Dafür aber mit der Belastung, die Deutschland-Koalition kaum fortführen zu können. Aber mit wem dann? Die FDP ist unter Wasser, ähnlich die Grünen. Die Sozialdemokraten schwächeln, wie auch in Sachsen und Thüringen. Apropos Thüringen: Womöglich Brombeere? Eine Aussicht, die vielen CDU-nahen Wählern nicht schmecken wird; und die ferner das Rumoren über das Thema Brandmauer im eigenen Landesverband befördern könnte. Darüber u.v.m. haben Jan Schumann (Bild-Zeitung) und ich länger gesprochen: hier findet sich seine Zusammenfassung.