+++Interview+++ Wie sind die zahlreichen Duelle, Quadrelle und Arenen des Wahlkampfes gelaufen, in denen Klartext für die Wählerschaft gesprochen werden soll? Und wie zu bewerten? Das war die Leitfragen für mein Gespräch mit der Moderatorin Fanny Fee Werther und ihrem Kollegen Alexander Siemon von Welt TV. Dazu zwei Punkte (ausführlicher hier):
Erstens ist die Zahl an Unentschlossenen hoch; gerade für die Parteien der Mitte gibt es hier noch einige abzuholen. Denn Unentschlossene sind keine Nichtwähler; anders als diese haben jene den Glauben an die Politik und die Parteien noch keineswegs verloren.
Zweitens zeigt Laschets Lacher zur falschen Zeit, wie schnell das Verderben droht, wenn alle Welt auf einen (noch so kleinen) Fehler lauert. Aber zuviel Vorsicht können sich Kandidaten, die hinten liegen, nicht leisten. Scholz hat den Rollentausch vom besonnenen Friedenskanzler zum angrifflustigen Wahlkämpfer gut hinbekommen: faktensicher und flink auf den Füßen wird der Gegner pariert und attackiert. Aber die bisweilen ratternden Aufzählungen, dass alles von ihm zur Lösung der Probleme schon bedacht und gemacht worden sei, ruft den Eindruck hervor, er würde alles wieder genauso machen. Das muss man sich leisten können – und nach Lage der Dinge ist das Ansehen der Ampel dafür zu schlecht.