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Interview: Welt TV

    +++Interview+++ Die Grünen befinden sich in einer unbequemen Lage – eingeengt zwischen einer starken AfD, über die sich das ganze Land ununterbrochen Gedanken macht, und einer Linkspartei, die plötzlich frischer denn je wirkt und mit radikaler Systemkritik in der Aufmerksamkeitsökonomie punktet. Daher will die grüne Führung angreifen und das sich ausbreitenden Sommerloch nutzen, um durch Deutschland zu touren, Banaszak sogar dahin, „wo die Luft brennt“, soll heißen: in den Osten der Republik. Dem Auftakt in Form des Sommerinterviews von Brantner im ZDF fehlte es noch an Inspiration. Aber vielleicht gelingt es der Führung, im Nahkontakt mit der Wählerschaft probate Mittel gegen das allgemeine Imageproblem zu finden, die Grünen seien zu abgehoben und im Grunde eine Partei der Luxusprobleme.

    Ebenfalls oben auf der Agenda sollte stehen: eine bessere Abstimmung zwischen den Lagern. Man nehme nur das Wort Umverteilung: der eine spricht gern über den „Klima-Soli“ und weitere Zwangsabgaben in Richtung fossile Konzerne, die andere vermeidet das Wort um jeden Preis. Wie erinnerlich, ein Machtzentrum, das in der Lage ist, mehr Einhelligkeit in Kurs und Kommunikation herzustellen, hatten schon die Autoren des Berichts angemahnt, der sich mit Wahlniederlage der Grünen bei der Bundestagswahl befasste. Über die schwierige Oppositionsrolle der Grünen und über Jette Nietzard einige Gedanken von mir im Gespräch mit Marcus Tychsen von Welt TV (hier).